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Körperliche Belastungen im Sommer oder bei Hitze sind nie unbedenklich.

Gesundheitstipps von Dr. Funken

Die einen blühen auf und sind doppelt "heiß" auf Sport, andere werden noch träger und suchen eher den Schatten und die "Horizontale" in der Hängematte. Bewegung bei 30 Grad Hitze hat ganz bestimmte Prinzipien und kann, in der heißen Jahreszeit, neben der Bestform auch Gefahr für die Gesundheit bedeuten.


In der Regel hält sich die Körpertemperatur bei körperlicher Belastung zwischen 37 und 39 Grad. Oberhalb dieser Grenze werden mehrere körperliche Funktionen beeinträchtigt; bei einer Körpertemperatur von 42 Grad und mehr können gravierende Schäden im >zentralen Nervensystem entstehen. Aus diesem Grund hat der Körper verschiedene Mechanismen, die für die Kontrolle der Temperatur unentbehrlich sind.
Bei Hitze reagiert der Körper u.a. mit Gefäßweitstellung und einer Mehrdurchblutung der Haut. Die nötige Wärmeableitung leistet er über Strahlung und hauptsächlich durch Verdunstung von Wasser (Schwitzen) über die ca. 2 Millionen Schweißdrüsen. Ein 70kg schwerer Läufer produziert beispielsweise in einer Stunde joggen eine Wärmemenge, die seine Temperatur von 37 Grad auf 60 Grad ansteigen lassen könnte. Die vermehrte Hautdurchblutung und das Schwitzen kompensieren das. Bei Sportausübung in der Hitze erfährt die Hautdurchblutung noch einen zusätzlichen Schub durch die äußeren Bedingungen. Das Gefäßfassungsvermögen in der Haut ist jetzt durch doppelte Beanspruchung vergrößert und entzieht dem >Kreislaufsystem zusätzlich Blut. Und das wiederum bedeutet für die arbeitende Muskulatur weniger Blutmenge pro Zeiteinheit. Die Leistungsfähigkeit für Ausdauersportarten ist folglich bei Hitze eingeschränkt, da für die arbeitende Muskulatur weniger Blut und Sauerstoff zur Verfügung stehen.
Probleme mit der Temperaturregulation können auch entstehen, wenn zu wenig Flüssigkeit in Körper vorhanden ist und er entsprechend wenig Schweiß produzieren kann.
Der Körper macht uns sehr schnell darauf aufmerksam, wenn er nicht mehr imstande ist, die Temperatur zu regulieren. Zu den Alarmsignalen des Körpers gehören unter anderem Probleme wie Koordinationsschwierigkeiten, Zittern, plötzliches Aufhören des Schwitzens, Schwäche, Übelkeit und Gänsehaut. Bei diesen Signalen sollte man die körperliche Belastung sofort abbrechen und sich nach Möglichkeit mit Wasser abkühlen und unbedingt im Schatten bleiben. Gleichzeitig sollte man die verlorenen Flüssigkeiten, ggf. >Mineralien und >Vitamine ersetzen sowie weitere Anstrengungen vermeiden. Aus diesem Grund sollte man sich angewöhnen, bei höheren Temperaturen schon vor und während der körperlichen Belastung regelmäßig Flüssigkeit und >Elektrolyte zu sich zu nehmen.
Ferner sollte man luftige, helle Kleidung und eine Mütze beim Sommertraining tragen. Bei hohen Tagestemperaturen ist eine Anpassung des Trainings an die erschwerten klimatischen Bedingungen erforderlich. Verglichen mit kühlen Tagen ist der Puls an warmen Tagen bei derselben Laufgeschwindigkeit viel höher. Um Überanstrengungen zu vermeiden und um das Training optimal zu gestalten, sollte man sich nach dem Puls orientieren und die Laufgeschwindigkeit entsprechend reduzieren. Lange Läufe über 1 Stunde und intensives Training (z.B. ein Tempolauf oder Intervalltraining) sind bei Temperaturen oberhalb von 25 Grad nicht ratsam.

Dr. med. Oliver Funken



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