An Hand des Mechanismus wie der Körper die mit der Nahrung zugeführten Kalorien verwertet, lassen sich gut die Entstehung von Übergewicht und auch die häufigen Misserfolge von Diäten erklären.
Der Energieverbrauch des Körpers wird durch 3 Faktoren bestimmt:
Der Grundumsatz ist die Energie, die zum Aufrechterhalten aller Körperfunktionen in Ruhe benötigt wird. Er macht 50-70 % des gesamten Energieverbrauchs aus. Die Höhe des Grundumsatzes hängt in erster Linie von der Muskelmasse ab, da die Muskulatur das größte Körperorgan ist. Der Grundumsatz eines Menschen nimmt mit dem Älterwerden ab. Ein Grund dafür ist der Rückgang der Muskelmasse, aber auch viele andere Stoffwechselvorgänge im Körper nehmen mit zunehmendem Alter „langsamer“ ab. Da sich viele Menschen mit dem Älterwerden meist auch weniger bewegen, nimmt auch der bewegungsabhängige Energieverbrauch ab, so dass hier eine Ursache für eine altersbedingte Gewichtszunahme zu sehen ist, obwohl man nicht mehr isst als früher.
Der Nahrungsabhängige Verbrauch ist die Energie, die der Körper aufwenden muss, um aus der aufgenommenen Nahrung Energie freizusetzen und macht etwa 6-10 % des gesamten Energieaufwandes aus.
Der Arbeitsumsatz ist jene Energie, die wir für Bewegung aufwenden. Durch körperliche Aktivität kann der Arbeitsumsatz gesteigert werden. Er macht zwischen 20-40 % des Gesamtenergieverbrauches aus.
Beim Fasten schaltet der Organismus durch den Nahrungsentzug auf "Sparflamme", d.h. der Grundumsatz sinkt. Dadurch muss der Abnehmewillige seine Kalorienaufnahme auf Dauer mehr drosseln als ihm lieb ist.
Nach einer gewissen Zeit des Nahrungsentzuges beginnt der Körper, seine Reserven zu mobilisieren. Das sind dann zuerst die Energiereserven in Form von Glykogen aus der Leber und den Muskeln. Weil an jedem Gramm Glykogen etwa 4 Gramm Wasser hängen, ist der rapide Gewichtsverlust zu Beginn einer Diät mit dem Verlust von Wasser zu erklären. Wenn die Glykogenreserven aufgebraucht sind, beginnt der Körper, Muskeleiweiß und Fett zu verwerten. Durch eine eiweißarme Diät mit sehr wenigen Kalorien und gleichzeitigem Bewegungsmangel kommt es insbesondere in den ersten 2-3 Tagen zu einem rapiden Muskelabbau.
Leider schaltet der Körper, so schnell wie er auf Sparflamme läuft, nicht wieder auf „Normalbetrieb“ um. So ist der Organismus nach der Phase des Nahrungsentzuges eine Zeit lang noch auf einen niedrigeren Grundumsatz eingestellt. Werden nun wieder die alten Eßgewohnheiten angewendet, lagert der Körper in erster Linie Fett in die kleiner gewordenen Fettzellen ein.
Dadurch steigt das Körpergewicht meist über das Ausgangsgewicht vor der Diät an und der Anteil an Fettgewebe ist deutlich mehr geworden, da ja viel Muskulatur durch die Diät abgebaut wurde.
Dieser Mechanismus wird als der berühmte und gefürchtete JoJo - Effekt bezeichnet.
Angesichts der Funktionsweise des menschlichen Körpers kann eine Diät demnach nur das „Sprungbrett“ zum Ziel eines Wunschgewichtes sein. So ist es vielmehr von Bedeutung die alten Ernährungsgewohnheiten zu erkennen und sein Essen und Trinken dauerhaft so auszuwählen, dass es schmeckt und trotzdem nicht zuviel ist.
Hierzu werden inzwischen auch von Ärzten betreute Kurse angeboten.