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Ab wann ist ein Kind dick? 

Übergewicht

Ab wann ist ein Kind dick?

Babys dürfen rund sein. Aber wann ist der Zeitpunkt gekommen, darauf zu achten, dass ein Kind nicht zu dick wird? Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Übergewicht.


"Deutschlands Nachwuchs - immer dicker und träger." "Unsere Kinder sind zu dick!" "Übergewicht macht unsere Kinder krank." Mit solchen Schlagzeilen wird seit einigen Jahren regelmäßig Alarm geschlagen. Doch was sie suggerieren, stimmt nicht. Es gibt genauso viele dünne und dicke Kinder wie vor 20 Jahren. Was sich verändert hat: Die Dicken werden seither immer dicker. Schuld sind die Lebensbedingungen unserer Kinder: zu wenig Bewegung, zu kalorienreiche Kost. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema Übergewicht

Wann entsteht Übergewicht?

Wenn man langfristig mehr Kalorien aufnimmt, als man verbraucht. Der Körper lagert die überschüssige Energie in die Fettzellen ein, die sich zunächst vergrößern, später auch vermehren. Weil sich viele Kinder nicht genug bewegen, verbrauchen sie zu wenig Energie. Essen sie gleichzeitig viel Fettes und Süßes, gerät die Energiebilanz aus dem Lot. Das Körpergewicht steigt.

20 Prozent der Kinder leiden bereits an Übergewicht

Ab wann ist ein Kind zu dick?

Wenn es 20 Prozent mehr wiegt als der Durch­schnitt der Kinder in seinem Alter. Wo dieser Durch­schnitt für die einzelnen Alters­gruppen liegt, zeigt die Gewichts­kurve im gelben Vor­sorge­heft. Dort trägt der Kinder­arzt regel­mäßig ein, wie viel das Kind wiegt. Übersteigt die individuelle Gewichtskurve die 90. oder gar die 97. so genannte Perzentile der Durchschnittskurve, gilt das Kind als übergewichtig bzw. adipös, also fettleibig. Auch der Body Mass Index (BMI) hilft bei der Einschätzung, ob ein Kind Übergewicht hat. Er gibt an, wie sich das Körpergewicht zur Körpergröße verhält und wird damit dem einzelnen Kind besser gerecht als die reine Gewichtskurve. Einen BMI-Rechner für Kinder und Jugendliche finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (für Erwachsene finden Sie einen BMI Rechner auf unserer Seite "Die Grenzen des Body-Mass-Index"). Auch für den BMI gilt: Ab der 90. bzw. 97. Perzentile beginnen Übergewicht bzw. Adipositas.

Wie mollig darf ein Baby sein?

Für Babys gelten andere Regeln: Sie dürfen richtig rund sein, denn sie brauchen ihren Speck: Er hilft beim Wachsen, hält warm, schützt die Knochen und liefert bei Krankheit Energie nach. Der Anteil des Babyspecks am gesamten Körpergewicht wächst im ersten Lebenshalbjahr von anfangs elf Prozent auf rund 25 Prozent. Ende des ersten Lebensjahres hat sich das Geburtsgewicht verdreifacht, und der BMI erreicht das Maximum. Danach sinkt der Anteil des Körperfetts normalerweise wieder.

Werden aus dicken Kindern dicke Erwachsene?

Wenn das Kind etwa fünfeinhalb Jahre alt ist, sollte der BMI seinen Tiefpunkt erreicht haben. Normalgewichtige Kinder sind in diesem Alter schlank, fast dünn. Falls nicht, tun sie sich später relativ schwer, überflüssige Pfunde wieder loszuwerden. Faustregel: Je länger ein Kind Übergewicht hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch als Erwachsener zu dick sein wird. Die besten Chancen, dass sich ihre Körperfülle noch "verwächst", besitzen Kinder, deren Eltern beide schlank sind.

Welche Kinder haben besonders häufig Übergewicht?

Kinder aus sozial schwachen Familien.Wenn das Geld knapp ist und beide Eltern arbeiten müssen, bleibt oft wenig Zeit und Kraft, sich um ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung für die Kinder zu kümmern. Konkrete Zahlen zum Übergewicht bei Kindern gibt es erst ab dem Schulalter:Von den Abc-Schützen sind vier Prozent zu dick, von den größeren zehn Prozent und von den Jugendlichen 18 bis 20 Prozent.

Wie kann man Übergewicht bei Kindern vorbeugen?

Gibt es auch in anderen Ländern Kinder, die immer mehr wiegen?

Dieses Thema existiert in allen Industrieländern, in denen Kinder mit Fertignahrung und Fernsehen aufwachsen. In Europa gibt es ein Nord-Süd-Gefälle: Je weiter man nach Süden kommt, desto größer die Zahl der übergewichtigen Kinder. Dahinter stecken vermutlich genetische Ursachen. Die Nord-Süd-Unterschiede zeigen sich auch beim Vergleich deutscher Kinder mit Kindern aus italienischen, griechischen, türkischen Familien.


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